Andere Länder andere Sitten. Damit können wir in den meisten Fällen gut leben. Schwer tun wir uns damit, wenn sich daraus eine Diskrepanz bezüglich der eigenen ethischen und moralische Wertvorstellung und deren der Anderen ergibt. Im Besonderen wenn es um die Würde des Menschen geht. Nicht alle unserer Wertvorstellungen sind universell. Ein fast unglaubliches Beispiel dazu aus Japan.
In Japan erschien im 2006 eine Vergewaltigungssimulation.
„In dem Spiel spielt man einen Mann und verfolgt zu Beginn eine erwachsene Frau, belästigt sie durch Berührungen in der U-Bahn und Ähnliches und vergewaltigt sie schließlich. Danach verfährt man ebenso mit ihren zwei Töchtern. Bei letzteren bietet sich auch noch die Möglichkeit einer Schwangerschaft. Nötigt man die junge Frau nicht zu einer Abtreibung endet das Spiel nach der Geburt des Kindes, da man als “Strafe” dafür vor einen heranfahrenden Zug geschmissen wird. Nichts desto trotz kann man bis zur Geburt immer wieder schänden.“
In Japan schlug dieses Spiel aufgrund der vollkommen anderen Mentalität zu Sexualität und Pornographie keine grossen Wellen und war drei Jahre lang im Handel erhältlich. Obschon ein Verkauf im Ausland nie vorgesehen war, wurde durch die riesige Empörung in den USA jetzt auch das Spiel in Japan aus dem Handel genommen und der Vertrieb eingestellt.
Da sich Recht und Moral oftmals decken, soll hier nun kurze die Rechtslage in Japan etwas erläutert werde.
„Im 19. Jahrhundert öffnete sich das bis dahin isolierte Japan westlichen Einflüssen und erlebte im Gefolge der sogenannten Meiji-Restauration grundlegende politische und soziale Veränderungen. Bis zu dieser Zeit gab es vergleichsweise wenige und milde Sexualstrafgesetze. Man brauchte sich homosexueller Beziehungen nicht zu schämen, sondern sie wurden – ähnlich wie im alten Griechenland – von der Gesellschaft anerkannt. Prostitution blühte öffentlich in bestimmten Bezirken, die keineswegs so trostlos waren wie vergleichbare Gegenden in Europa oder Nordamerika. Unter dem Einfluss der westlichen Welt wurden die sexuellen Freiheiten der Japaner jedoch zunehmend eingeschränkt. Heute teilen die japanischen Strafgesetze bestimmte negative westliche Auffassungen über die Sexualität, wenngleich sie insgesamt betrachtet immer noch sehr viel weniger repressiv sind.
Es gibt keine Gesetze gegen homosexuelles Verhalten, Ehebruch, Unzucht, wilde Ehe oder sexuelle Handlungen mit Tieren. Unterstützung von Prostitution, Zuhälterei und Kuppelei sind jedoch heute strafbar. Prostituierte können in ein „Umerziehungslager” geschickt werden, um dort für sechs Monate „geschützt und wieder eingegliedert” zu werden. Überdies gibt es ein Gesetz gegen das öffentliche Zurschaustellen und den Verkauf „obszönen” Materials. (Die japanische Definition von „Obszönitäten” ist allerdings von der westlichen recht verschieden.) Als schwerstes Sexualdelikt gilt auch in Japan Vergewaltigung, die entsprechend der ausgeübten Gewalt bestraft wird. Dieses Delikt führt in einfachen Fällen zu Strafen von zwei Jahren Haft, wird es jedoch an einem Kind begangen oder ist es mit Körperverletzung oder gar mit Todesfolge verbunden, kann lebenslange Haftstrafe verhängt werden. Sexuelle Belästigung wird unter dem Begriff des „anstößigen Aktes” zusammengefasst. Er wird, wenn er unter Anwendung oder Androhung von Gewalt vollzogen wurde, als „Notzucht unter Zwang” bestraft. Gleiches gilt für gewaltsame sexuelle Handlungen mit Kindern (das heißt wenn das Opfer unter 13 Jahre alt ist). Das Strafmaß sieht für diesen Fall sechs Monate bis sieben Jahre Haft vor. „Öffentliches anstößiges Verhalten” wird mit höchstens sechs Monaten Haft bestraft. Andere Delikte, die zum Beispiel in den USA schwer bestraft würden, wie „Zurschaustellung des nackten Körpers in anstößiger Weise”, „Voyeurismus” oder ähnliches, werden mit kurzen Haftstrafen oder mit Geldstrafe bedroht. Solche Handlungen werden im japanischen Strafgesetz zusammen mit weniger schweren Vergehen wie Hausfriedensbruch, Auslösen blinden Alarms oder „Erschrecken von Pferden und Kühen und Verscheuchen derselben” aufgeführt und entsprechend bestraft.“
Mehr zum Thema Recht und Sexualwissenschaft findet man hier
Dadurch, dass die Moral der Nährboden jeder Zivilisation ist, werden durch die Moral auch unterschiedliche Arten von Zivilisationen begünstigt. Culture Clash.
Diese Menschensch sollten mal mit Prügelsimulation konfrontieren. !!